Das war's.

07März2016

 

Der Felsendom und der Tempelberg fehlen uns noch in unserer „Must-see“ Sammlung. Da beides nur während der muslimischen gebetsfreien Zeit zugänglich ist, greifen wir heute am Abreisetag zu extremen Maßnahmen. Wir stehen noch früher auf, als sonst – allerdings nicht so früh wie der Muezzin. Er hat es auch heute mal wieder um 4.15 Uhr geschafft. Schon um kurz vor halb acht sind die Koffer verladen und Mahdi fährt uns zum Dung Gate, was uns die Treppen spart.

Die Warteschlange vor der Sicherheitskontrolle ist sehr überschaubar; die Kontrolle geht schnell, weil wir alle Rucksäcke im Bus gelassen haben. 

Über die Holzbrücke gelangen wir auf den Tempelberg, wo wir noch einmal kleidertechnisch begutachtet werden, bevor wir endlich drauf dürfen. Jetzt sind wir ja vorgewarnt und haben allerlei Tücher und Jacken dabei, trotz der jetzt schon sommerlichen Temperaturen. Unsere Verkleidung erinnert zum Teil an die Hippies der 60er Jahre, aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt.

Der Tempelberg selbst ist ziemlich unspektakulär. Nach ein paar erklärenden Worten unter Aufsicht unserer Expertin Lucie erkunden wir das Äußere des Felsendoms und der Al Aqsa Moschee. Ein freundlicher Araber drückt uns den Koran auf Englisch in die Hand („take one, it’s free“), damit wir Allahs Worte der Weisheit auch mit nach Hause nehmen können. „Schau mal hinten im Register unter ‚W‘ wie ‚women’s rights‘“ … „Hmmm. Kein Eintrag.“ Das Buch wandert in die Tasche. Gleich müssen wir nochmal an der Klagemauer vorbei. Da sollte man nicht zu offensiv mit dem Koran über den Platz laufen.

Schließlich verlassen wir den Tempelberg und begeben uns zur Bushaltestelle, wo uns Mahdi pünktlich einsammelt und uns zum Ben-Gurion Flughafen kutschiert. Wir sind etwas früh, aber wegen der Kontrollen dort schadet das nicht. Wer weiß, ob Fabian nicht noch wegen seiner 6 Kilo Schlamm vom Toten Meer zum Kreuzverhör muss. Die Kontrollen sind zwar etwas strenger, aber insgesamt halb so wild, und so findet sich unsere Reisegruppe pünktlich in der Abflughalle wieder – fast dort, wo vor 12 Tagen alles begann. Unpünktlich dagegen ist unser Fluggerät. Fast zwei Stunden extra beschert uns die Tatsache, dass es in Düsseldorf feste geschneit (!)hatte. Erst einmal musste die Startbahn geräumt werden. Umso mehr bleibt Zeit, die letzten Schekel in Verpflegung zu verwandeln. Das fällt nicht allzu schwer, denn die Abflughalle gleicht einer großen Mall mit Food Court.

Die vier Stunden in der Luft vergehen wie im Flug (kleiner Scherz) – sogar die Koffer haben den Transport am Ende überlebt und laufen pünktlich vom Band. Jetzt sind die Mitglieder unserer Reisegruppe doch froh, ihre Lieben wiederzusehen – trotz der unverschämt niedrigen Temperaturen in Düsseldorf.

Hier endet der Blog. Vorläufig. Allen Beteiligten ein großes Dankeschön. Vielen Dank auch, liebe Reisegruppe, dass die Fotos von euch hier erscheinen durften. Die meisten haben es durch die strenge Zensur seitens der Abgebildeten geschafft. Dank auch an die Leser, die mit weit über 1000 Zugriffen, zum Teil über 100 pro Tag, ihr Interesse bekundet haben. Liebe Leserin, lieber Leser, du hast es sicher bemerkt: Israel ist nicht das, was bei uns in den Medien ankommt. Wenn diese Botschaft angekommen ist, dann hat sich der Aufwand auch gelohnt.

Der Blog wird nach den Sommerferien fortgeführt. Dann bekommen wir Besuch aus Haifa.